Seit einigen Jahren betreiben die deutschen Verbraucherschutzzentralen das sogenannte “Marktwächter”-System, das verdächtige Bank-Aktivitäten ausfindig machen und an die Bundesfinanzaufsichtsbehörde BaFin melden soll. Es basiert darauf, dass Beschwerden über Geldhäuser gesammelt und analysiert werden. Häufen sich die Klagen über ein Finanzinstitut, schlägt “Marktwächter” Alarm. Bislang war dem System noch kein großer Erfolg vergönnt, doch dies hat sich jetzt geändert: Aufgrund von “Marktwächter” hat die BaFin die SPS Bank dicht gemacht.
Betrügerische Sofortkredite bei der SPS Bank?
Das fragliche Geldhaus fiel durch Darlehensofferten auf, die zumindest grenzwertig waren. Sofortkredite sollten besonders günstig vergeben werden. Auch Darlehen mit negativer Schufa seien kein Problem, bewarb das Geldhaus. Allerdings sollten Kunden, die einen Kredit wollten, erst einmal Bearbeitungsgebühren zahlen – und dies nicht zu knapp. Für die Bereitstellung eines Sofortkredits in Höhe von 5.000 Euro verlangte die SPS Bank 500 Euro, für 20.000 Euro Darlehen sollten erst einmal 945 Euro gezahlt werden. Das Geld sollte laut “Handelsblatt” auf ein Konto in den Niederlanden fließen.
Bei der Verbraucherzentrale Sachsen liefen die Beschwerden auf. “Marktwächter” schlug Alarm und leitete den Vorgang an die BaFin weiter. Dort fand man heraus, dass die SPS Bank keine deutsche Banklizenz hatte. Die Aufseher untersagten deshalb das Kredit- und Einlagengeschäft des Hauses. Sie machten das Finanzinstitut faktisch dicht.
Angebot online immer noch erreichbar
Die Verbraucherschützer feiern den Erfolg von “Marktwächter”, doch hat ihr Triumph einen faden Beigeschmack. Online ist der Dienst nach wie vor zu erreichen. Da er im Ausland gehostet wird, kann die BaFin seine Abschaltung nicht anweisen. Wo genau die Server stehen, ist unklar. Vermutlich nicht in den Niederlanden, wohin die potenziellen Kreditnehmer das Geld überweisen sollten. Zumindest verfügt die SPS Bank auch hier über keine Banklizenz.