Der ehemalige Chefredakteur der „Bild“, Kai Diekmann, plant die Auflage eines „Volksfonds“. Dies erklärte der Journalist in einem Interview mit dem „manager magazin“. Für den geplanten Finanzfonds hat er sich prominente Unterstützung ins Boot geholt: Neben dem bekannten Banker Leonhard Fischer (Ex-Co-Chef des Finanzinvestors BHF Kleinwort Benson Group) und mit Diekmann seit Kindertagen befreundet, finden sich Martha Boeckenfeld (Aufsichtsrätin bei der italienischen Großbank Unicredit) sowie der Berliner Anwalt Anton Voglmaier. Der geplante Fonds soll eine stattliche Zielgröße von 20 Milliarden Euro besitzen.
Jährliche Kosten von 1,4 Prozent des Sparkapitals
Mit dem „Zukunftsfonds“ genannten digitalen Vermögensverwalter wollen Diekmann und seine Mitstreiter den Deutschen das Sparen in der Nullzinsphase näherbringen. Zielpublikum sind somit vorrangig Anleger, die ihr Kapital auf den nahezu ertragslosen Sparbüchern deponiert haben – also „Leute, die nur begrenzt Risiko eingehen möchten, aber nicht mehr mit null Prozent Zinsen abgespeist werden wollen“, so Diekmann und Fischer. Der Mischfonds soll im zweiten Quartal 2018 auf den Markt kommen und aktiv über digitale Kanäle vertrieben werden sowie deutlich günstiger als vergleichbare Konkurrenzprodukte sein. So sollen die jährlichen Kosten gerade einmal bei 1,4 Prozent des Sparkapitals liegen. Ob sich der Fonds einem Thema oder einer Branche verschreiben wird, ist aktuell noch unbekannt.
Die vier beteiligten Partner haben für ihr Fintech-Start-Up das Unternehmen „Deutsche Fondsgesellschaft Invest“ gegründet, den Vorstandsvorsitz wird Martha Boeckenfeld übernehmen, die bereits bei BHF mit Fischer zusammengearbeitet hat. Letzterer soll sich dann vor allem um die Anlagestrategie sowie die Investmentpolitik des Fonds kümmern, während Diekmann die Vermarktung übernimmt. Hierfür soll eine journalistisch unabhängige Finanzwebseite aufgebaut werden, die von Diekmanns neugegründeter Webcontent-Agentur „storymachine“ (zusammen mit Ex-stern.de-Chef Philipp Jessen und Eventmanager Michael Mronz) betreut werden soll. Wie Diekmann in dem Interview mit dem „manager magazin“ erklärt, soll die Plattform den Lesern u.a. die Welt des Geldes erklären und ihnen die Schwellenangst vor der Börse nehmen.
Medienhäuser sollen Fonds bekannt machen
Um dem Volksfonds, der nicht nur digital, sondern auch in der analogen Bankenwelt gehandelt werden soll, genügend Aufmerksamkeit zu verschaffen, verhandeln Fischer und Diekmann derzeit mit namhaften Medienhäusern über Kooperationsverträge. So soll dem Unternehmen ein entsprechendes Mediavolumen für Anzeigen gesichert werden.