In Zeiten von politischen Krisen an verschiedenen Brennpunkten auf der Welt gibt es seit jeher einen sicheren Hafen: Gold. Das Edelmetall zieht dabei nicht nur Langfinger an, wie unlängst beim spektakulären Münzdiebstahl im Berliner Bode-Museum, sondern auch zahlreiche Anleger. Mit 1.326,08 US-Dollar je Feinunze erreichte der Goldpreis in dieser Woche ein neues Jahreshoch an der Börse. Seit Jahresbeginn hat der Goldpreis damit um rund 15 Prozent zugelegt.
Internationale Krisen machen Gold für Anleger attraktiv
Gerade bei politischen Krisen, beispielsweise in den USA oder Nordkorea, bietet Gold für Investoren eine sichere „Fluchtmöglichkeit“. Statt in Aktien oder Anleihen wird aufgrund der Unsicherheit dann lieber in Edelmetall investiert. Nach den Worten von Barnabas Gan von der Oversea-Chinese Banking Corp. könnte sich der Goldpreis somit auch auf absehbare Zeit über der Marke von 1.300 US-Dollar halten, da es aktuell keine Hinweise auf eine schnelle Lösung der Nordkoreakrise gebe.
Hinzu kommt das ständig Hin und Her in der Politik der Vereinigten Staaten. Ende dieses Monats könnte in der größten Volkswirtschaft der Welt die Schuldenobergrenze erreicht werden. Der Regierung droht damit abermals die Zahlungsunfähigkeit und es müssten zahlreiche Behörden zwangsweise geschlossen werden. Ein dritter Grund ist die aktuelle Dollar-Schwäche. Verliert der US-Dollar gegenüber anderen Währungen an Wert, ist Gold für potenzielle Anleger außerhalb der USA erschwinglicher.
Gold durch hohe Kursschwankungen sehr spekulativ
Wenn Sie in Gold investieren möchten, können Sie dies einerseits mit dem Kauf von Goldmünzen oder Goldbarren tun, andererseits ist aber auch der Kauf von Wertpapieren wie beispielsweise Zertifikaten möglich, die die Entwicklung des Goldpreises nachbilden. Aufgrund von fehlenden Dividenden und Zinsen sollten sich Anleger jedoch stets darüber im Klaren sein, dass Gold ein hochspekulatives Objekt ist, da der Goldpreis starken Schwankungen unterliegt. Gewinne sind nur zu erzielen, wenn der Goldpreis steigt.
Die Nachfrage nach Gold ist dabei momentan gar nicht so hoch, wie sich dies vielleicht manch einer denken mag. Im ersten Halbjahr 2017 kauften Investoren, Technologieunternehmen, die Schmuckindustrie und Notenbanken rund 2.004 Tonnen Gold und damit etwa 14 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.