Die Deutsche Bank kommt aus den Negativschlagzeilen nicht heraus. Nach dem Rückzug aus mehreren Ländern und dem Verkauf der Vermögensverwaltung in den USA ist die Bank nun im Ranking der weltweit größten Privatbanken deutlich zurückgefallen. In der sogenannten Scorpio-Rangliste, die einmal jährlich von der gleichnamigen Londoner Beratungsfirma erstellt wird, landete das Geldhaus nur noch auf Platz 16 – nach Platz 10 im Jahr zuvor. Die von der Deutschen Bank verwalteten Kundeneinlagen schrumpften demnach im Jahresvergleich um fast 30 Prozent auf 227 Milliarden Dollar.
Schweizer UBS Bank verteidigt Platz 1
Wie ein Sprecher der Bank mitteilte, gehe der größte Teil des Rückgangs auf den Verkauf in den USA zurück. Den Spitzenplatz als größte Privatbank der Welt verteidigte die Schweizer UBS mit einem verwalteten Kundenvermögen von fast 2,1 Billionen Dollar, gefolgt von der Bank of America und Morgan Stanley. Den größten Sprung im aktuellen Scorpio-Report machte die chinesische Merchants Bank, die um fünf Ränge auf Platz 15 kletterte. Insgesamt verwalten die 25 größten Privatbanken eine Summe von 13,3 Billionen Dollar für Kunden mit einem Vermögen von mindestens einer Million Dollar und stehen damit für fast zwei Drittel des Marktes.
“Business Aktiv”-Konto: Generelle Grundgebühr kommt
Weiter zu schaffen machen den Banken die derzeit vorherrschenden niedrigen Zinsen. Die Deutsche Bank reagiert darauf jetzt mit einer saftigen Gebührenerhöhung. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, sollen selbständige Unternehmer, die bisher noch von den Vorzügen eines kostenlosen „Business Aktiv“-Kontos profitieren, von Oktober an eine monatliche Gebühr in Höhe von 8,90 Euro zahlen. Auf das Jahr gerechnet kommt so eine Summe von mehr als 100 Euro zusammen.
Ein Sprecher der Bank teilte mit, dass das kostenlose Konto nur diejenigen Kunden beträfe, auf deren Konto im Monatsschnitt mindestens 5.000 Euro liegen. Da dies für viele selbständige Unternehmer jedoch keine allzu große Hürde darstellen dürfte, rechnen Branchenkenner damit, dass von den neuen Gebühren einige zehntausend Kunden betroffen sind. Die Deutsche Bank selbst wollte hierzu keine Angaben machen.