Eine Bank im hessischen Rosbach ist das Opfer eines sehr ungewöhnlichen Raubzugs geworden. Die Diebe verursachten absichtlich einen Autounfall, um Zugang zu einem Geldautomaten zu erhalten, den sie anschließend sprengen konnten. Die Polizei steht bei dem gesamten Vorgang, der Nachahmungstäter einladen könnte, in keinem sonderlich guten Licht.
Mit gestohlenem Wagen durch die Frontscheibe gefahren
Die Diebe hatten sich eine Filiale in einer unbelebten Gegend für ihren Raubzug ausgesucht. Sie stahlen anschließend einen PKW und rasten mit jenem einfach frontal durch die Frontscheibe der Bankfiliale. Dort gelangten sie zum Geldautomaten und sprengten ihn die Luft. Die Polizei berichtete von “vielen umherfliegenden Scheinen”, als sie am Tatort eintraf. Von den Kriminellen fehlte jede Spur.
Bislang hielt man es für sehr unwahrscheinlich, heißt es von den Behörden, dass Verbrecher versuchten könnten, ein Fahrzeug auf diese Weise für einen Banküberfall zu benutzen. Die Verletzungsgefahr ist enorm, wenn ein Auto durch eine Scheibe gefahren wird. Große Banken verwenden überdies Panzerglas und nicht selten ein zusätzliches Sicherheitsgatter, um solche Attacken ganz bewusst zu unterbinden. Weshalb die überfallene Bankfiliale über derartige Sicherheitsvorkehrungen nicht verfügte, ist ungeklärt.
Polizei steht in der Kritik
In Rosbach stellt man sich allerdings eine andere Frage: Wieso hat die Polizei so lange gebraucht, um zum Tatort zu kommen? Der Einbruch war sehr lautstark. Zudem kostet das Sprengen und Ausrauben eines Geldautomaten Zeit. Überdies war es bereits der dritte Geldautomat in der Region, der in den letzten Wochen gesprengt worden ist. Dies spricht für Wiederholungstäter.
Die Polizei sieht sich allerdings nicht in der Kritik. Die Kriminellen hätten die Bank auch wegen ihrer Nähe zur A5 ausgesucht und die Autobahn hätte ihnen eine schnelle Flucht ermöglicht, sind die Behörden überzeugt.