“Vertrauen” ist ein Wort, das praktisch in keiner Bankwerbung für Privatkunden fehlt, doch die Realität sieht ganz anders aus, wie eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens EY (Ernst & Young) beweist. Dieses hat für die Untersuchung 52.000 Bankkunden rund um den Globus befragt. Das Ergebnis: Nur 40 Prozent der Bankkunden vertrauen ihrer Hausbank. In der 2015er-Studie lag der entsprechende Wert noch bei 44 Prozent. Nur 48 Prozent – und damit nicht einmal jeder Zweite – der Befragten gab zudem an, dass er davon ausgehe, dass sein Geld bei seiner Bank sicher sei.
Wenige Kunden vertrauen Beratung durch die Bank
Das geringste Vertrauen genießen die Bankberater der Privatkunden. Nur 27 Prozent der Bankkunden halten die Beratungsleistungen ihres Finanzinstituts für zuverlässig. 41 Prozent meinten zudem, dass sie durch die wachsende Zahl an Alternativoptionen inzwischen sehr viel weniger auf die Dienste “klassischer Banken” angewiesen seien. Fast ein Viertel der Befragten (24 Prozent) gab an, dass der wichtigste Finanzdienstleister für die eigenen Geldgeschäfte inzwischen aus dem Bereich der “Non-Banks” komme.
Zwar ist für 57 Prozent der Bankkunden die Filialbank nach wie vor der wichtigste Ansprechpartner – doch beide Werte bedeuten Rekord: Noch nie suchten so viele Kunden Hilfe bei Ihren Finanzangelegenheiten im “Non-Bank”-Segment und noch nie war die Zahl der Personen, die weiterhin auf die Dienste der eigenen Hausbank vertrauen, derart gering.
Digitalisierung animiert Bankkunden zum Wechsel
Die EY-Studie offenbart überdies auch, wieso die Digitalisierung den klassischen Filialbanken derart zusetzt. Sie animiert die Menschen zum Wechsel. 71 Prozent der Befragten gaben an, dass es durch die neuen technischen Möglichkeiten “sehr viel einfacher geworden ist”, Produkte von unterschiedlichen Finanzdienstleistern zu verwalten. Rund 50 Prozent der Befragten sagten, in den vergangenen zwölf Monaten online oder mobil Finanzprodukte von einem anderen Anbieter als der eigenen Hausbank genutzt zu haben. 41 bzw. 33 Prozent der Befragten erklärten zudem, dass Sie Online- bzw. Mobilbanking in den vergangenen zwölf Monaten öfter als im vorherigen Jahr genutzt hätten.