Die Ereignisse in der Türkei halten die Welt noch immer in Atem: Nach dem gescheiterten Putsch gegen Präsident Recep Tayyip Erdogan geht dessen Regierung rigoros gegen die Opposition in seinem Land vor. Wie die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” berichtet, könnte dies möglicherweise zu einem Problem für deutsche Sparer werden. So ließ die türkische Regierung beispielsweise die mit Erdogans Erzfeind Fethullah Gülen verbundene Asya Bank vorübergehend schließen. Das Geldhaus betreibt zwar keine Geschäfte in Deutschland, andere Finanzinstitute aus der Türkei, die ebenfalls nicht zu den Lieblingen Erdogans gehören, allerdings schon.
Isbank: Immer wieder Probleme mit türkischen Behörden
Insbesondere die Isbank hatte in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit den türkischen Behörden. Sie dürfte vielen deutschen Sparern ein Begriff sein, gehört sie doch neben der Ziraatbank sowie der Oyak Anker Bank zu den Geldhäusern, die in Deutschland immer wieder sehr lukrative Angebote für Tages- und Festgeld unterbreitet hat. Was geschieht aber mit solchen Einlagen, wenn das entsprechende Geldhaus von der türkischen Regierung geschlossen werden sollte? Dies ist, und das dürfte viele Anleger nicht freuen, vor allem eine politische Entscheidung.
Deutsche Einlagensicherung nur bei Tochtergesellschaften
Zuerst einmal geht es um die Frage, welches System der Einlagensicherung besteht. Wer in Deutschland in einer Filiale der Banken das Geld anlegt hat, der deponierte es zumeist bei einer deutschen Tochtergesellschaft. Entsprechend greift die Einlagensicherung der Bundesrepublik. Bis zu einer Höhe von 100.000 Euro sind die Anlagen geschützt, im Zweifel steht der deutsche Staat für das Geld ein.
Komplizierter ist die Lage jedoch, wenn man bei der türkischen Bank direkt das Geld anlegt hat. Jetzt greift die Einlagensicherung des Landes – ob es dann tatsächlich zu Auszahlungen kommt, ist fraglich. Letztlich entscheidet in einem solchen Fall die türkische Regierung, ob sie die deutschen Geldanlagen freigibt oder nicht.