Die Banken leiden stark unter dem niedrigen Zinsniveau. Gewinne sind fast nicht mehr zu erwirtschaften. Wie der “Tagesspiegel” berichtet, verfallen stetig mehr Geldhäuser auf die Idee, sich das Geld stattdessen beim Girokonto zu holen. Die Grundgebühr steigt ebenso an wie der Zuschlag, den man für einzelne Buchungen bezahlen muss. Das kostenlose Girokonto könnte somit ein Modell der Vergangenheit werden.
Banken verstecken Kostenerhöhungen
Wie der “Tagesspiegel” weiter schildert, verstecken viele Banken die Kostenerhöhungen beim Girokonto sehr geschickt. Die Sparkasse Leipzig nehme beispielsweise weiterhin 1,99 Euro pro Monat als Grundgebühr für das “GirokontoKlassik”, erhöhe allerdings ab dem 1. April die Zuschläge für Buchungen aller Art. Bei der Sparkasse Mecklenburg-Vorpommern hat man sich demnach auch dafür entschieden, über Zuschläge auf Überweisungen neue Einnahmen zu generieren, beschränkt sich aber auf das Online-Banking. 20 Cent pro entsprechender Buchung müssen die Kunden künftig als zusätzliche Kosten einkalkulieren.
Die Sparda-Bank, die bereits 2015 eine Gebühr für EC-Karten einführte, beschreitet den Weg genau andersherum: Wer in Papierform eine Überweisung tätigen möchte, muss 1,50 Euro Gebühren einplanen. Beispiellos ist dieser Schritt nicht: Die Postbank verlangt seit geraumer Zeit 99 Cent Gebühren für die Papierform. Bei der Berliner Volksbank dürfen nur noch Genossenschaftsmitglieder das kostenlose Girokonto in Anspruch nehmen. Gewöhnliche Kunden müssen bezahlen.
BaFin signalisiert Verständnis
Kunden, die hoffen, dass die Bundesfinanzaufsicht BaFin gegen solche Kostenerhöhungen beim Girokonto einschreiten wird, dürften mit großer Sicherheit eine Enttäuschung erleben. Laut Quelle haben die Kontrolleure bereits Verständnis für die Schritte signalisiert. Das kostenlose Girokonto möge beispielsweise für Kunden attraktiv sein, wirtschaftliche mache es jedoch keinen Sinn. Daher sei es schlüssig, dieses abzuschaffen. Als Kunde bleibt wohl nur zu hoffen, dass der Konkurrenzdruck zwischen den Banken verhindern wird, dass die Preiserhöhungen zu umfangreich werden.