Bislang ist es kaum wahrnehmbar, doch ganz langsam deutet sich beim Tagesgeld eine sehr vorsichtige Zinswende an. Die Zinssätze rutschten in den vergangenen Monaten nicht mehr ab – was vielerorts allerdings auch kaum noch möglich war. Und einige Werte sind sogar dezent nach oben geklettert. Der Grund hierfür liegt vor allem in den Aktionen der Notenbanken, die sich mit der Fed an der Spitze anschicken, aus der Politik des billigen bis kostenfreien Geldes auszusteigen. Besondere Tagesgeld-Aktionen, die früher die Regel waren, nehmen wieder zu. Greifbarer Beweis ist die Postbank.
Postbank-Zinsen nur mit Girokonto
Bei der Postbank kann man sich derzeit 1,50 Prozent aufs Tagesgeld sichern. Dies wäre in den meisten Rankings klar die Spitzenposition, allerdings wird die Offerte oft nicht gelistet, da sie an bestimmte Bedingungen gebunden ist. Um das Angebot wahrzunehmen, muss man zeitgleich ein kostenloses Girokonto bei dem Geldhaus eröffnen. Zusätzliche Bedingung ist, dass jenes auch als Gehaltskonto genutzt wird.
Wer sich hierauf einlässt, erhält die 1,50 Prozent für vier Monate garantiert. Maximal können 15.000 Euro angelegt werden – über den Garantiezeitraum würde man mit dieser Summe einen Zinsgewinn von immerhin 75 Euro verbuchen. Viele andere Tagesgeldkonten erreichen diesen Wert mit einer entsprechenden Anlagesumme nicht einmal innerhalb eines Jahres.
Alternative: 1,00 Prozent Zinsen bei 1822direkt
Inzwischen gibt es aber auch wieder einige lukrative Angebote ohne entsprechende Nebenbedingungen. Wer sein Girokonto nicht wechseln möchte, muss trotzdem nicht auf wieder erträgliche Tagesgeld-Zinsen verzichten, wie der aktuelle Vergleich zeigt. Bei der 1822direkt gibt es beispielsweise 1,00 Prozent, die bis zum 1. Februar 2016 garantiert werden. Maximal dürfen 50.000 Euro eingezahlt werden. Eine Mindesteinlage ist nicht notwendig, gleiches gilt für die Verpflichtung, hier ein Girokonto zu führen. Es bleibt zu hoffen, dass diese zarten Pflanzen der Hoffnung gut durch den Winter kommen.