Die privaten deutschen Geldhäuser (Deutsche Bank, Commerzbank, etc.) wollen noch in diesem Jahr einen eigenen Online-Bezahldienst gründen. Dies kündigte der zuständige Branchenverband BdB an. Die Finanzinstitute reagieren damit auf die jüngste Ankündigung des sozialen Netzwerks Facebook, bereits zeitnah ebenfalls in diesem Bereich expandieren zu wollen.
Bezahldienst nach Facebook-Vorbild?
Facebook hat angekündigt, seine “Messenger”-App für Smartphones und Tablets so umzugestalten, dass aus diesen heraus künftig eingekauft und bezahlt werden kann. Ähnlich wollen offenbar auch die deutschen Privatbanken vorgehen. Der BdB erklärte, dass eigene Angebot solle “von Beginn an Millionen von Kunden zur Verfügung stehen”. Das Geld werde nach der erfolgreichen Transaktion direkt vom Konto abgebucht. Gerne hätte man noch detaillierte Informationen erhalten, diese blieben jedoch aus.
Online-Bezahldienste werden zum Problem für die Banken
Einzig HypoVereinsbank-Boss Weimer ließ sich noch einige wertvolle Sätze entlocken. Banken betrachteten die Online-Bezahldienste immer mehr als die wahre Konkurrenz, so der Vorstandschef. “Die wahre Schlacht” werde nicht mehr zwischen den klassischen Banken, sondern zwischen diesen und den Online-Bezahldiensten geschlagen. Man habe viel zu spät damit begonnen, einen eigenen Online-Bezahldienst auf den Weg zu bringen. Man fange erst an, “nachdem die anderen 45 Prozent Marktanteil” hätten.
Weimer legt den Finger damit in die Wunde derjenigen, die nicht glauben, dass die BdB-Pläne Erfolg haben werden. Der Markt ist bereits mit einigen große Unternehmen gefüllt. Die Geldhäuser legen sich mit Konkurrenten wie PayPal (20 Prozent Marktanteil- Tochter von eBay), Apple und künftig eben auch Facebook an. Wie viel Luft ist dort überhaupt noch für die deutschen Privatbanken? Wie viele der “Millionen von Kunden”, die man vom Start weg erreichen möchte, werden tatsächlich dazu bereit sein, auf das neue Bezahlverfahren zu wechseln? Man darf gespannt sein.