Die meisten privaten Anleger dürften sich so sehr an die Schlagzeilen über fallende Tagesgeldzinsen gewöhnt haben, dass sie sich bei der aktuellen Meldung verwundert die Augen reiben. Es geht bei einigen Geldhäusern mittlerweile wieder in die Gegenrichtung: Herausragend ist dabei die luxemburgische Advanzia Bank. Diese hat zum 29. August 2014 ihren Zinssatz satt nach oben geschraubt und bietet den Sparern nun 1,5 Prozent. Im aktuellen Tagesgeld-Ranking, dass sich auf Geldhäuser beschränkt, die der EU-Einlagensicherung unterliegen und keine weiteren Bedingungen an die Kontoeröffnung (z.B. Transfer eines Depots) stellen, gehört ihr damit klar der Spitzenplatz.
VW mit Herz für Tagesgeldkunden
Nur unwesentlich weniger attraktiv ist der Zinssatz, den Interessenten derzeit bei VW bekommen können. Über die beiden Tochter-Geldhäuser Volkswagen Bank und Audi Bank offeriert der bekannte Autobauer derzeit einen Wert von 1,4 Prozent. Das Treppchen vervollständigen die Frankfurter Sparkassen-Tochter 1822direkt und die Sber Direct, bei denen es im Moment 1,3 Prozent Zinsen auf das Tagesgeld gibt.
Dahinter liegt die ING-DiBa, dort geht die Rendite nach vier Monaten allerdings von 1,25 Prozent auf 0,8 Prozent in die Knie. Es sagt allerdings auch sehr viel über die aktuelle Situation, dass auch der kleinere Zinssatz nach wie vor über dem Durchschnittswert liegt, den die Banken derzeit anbieten.
Deutlich mehr als die Inflationsrate wieder möglich
Die ING-DiBa hat die 0,8 Prozent vermutlich nicht ohne Grund gewählt. In den Monaten Juli und August 2014 lag die Inflationsrate in Deutschland bei 0,8 Prozent. Mit dem verringerten Zinssatz können Anleger so sicherstellen, dass ihre Ersparnisse immerhin real nicht an Wert verlieren. Anders ausgedrückt: Es ist im Moment wieder möglich, mit den Spitzenangeboten deutlich mehr als die Inflationsrate als Zinsen auf sein Tagesgeldkonto zu erhalten. Sparer sollten diese Chance also nutzen.