In Zeiten, in denen die Zinsen auf Tages- und Festgeld nur noch mit der Lupe sichtbar sind, wenden sich viele Menschen anderen Formen der Geldanlagen zu. Lange standen nachhaltige Fonds dabei hoch im Kurs. Diese zeichneten sich nicht nur dadurch aus, dass sie “ökologisch-ethisch vertretbar” seien, sondern auch dadurch, dass sie hohe Renditen erbringen würden. Beide Aussagen muss man mittlerweile jedoch wieder relativieren, berichtet die “Stiftung Warentest”. Diese hat 46 nachhaltige Fonds getestet und kam ganz überwiegend zu schlechten Ergebnissen.
Was sind nachhaltige Fonds?
Getestet wurden 34 Aktienfonds, zehn Rentenfonds und zwei Fonds, die sich auf Staatsanleihen spezialisiert hatten. Zuvor hatte die “Stiftung Warentest” in Zusammenarbeit mit der “Verbraucherzentrale Bremen” mehr als 1.000 Menschen dazu befragt, was sie eigentlich unter “nachhaltigen Fonds” konkret verstehen würden. Jene nannten den Verzicht auf Investitionen in Firmen der Rüstungsbranche, in Unternehmen, die mit Erdöl oder Kernkraft ihr Geld verdienen würden und allgemein in Betriebe, in denen es Kinderarbeit gebe.
Nur zwei Fonds wirklich empfehlenswert
Insgesamt am besten schnitt der Fonds “ÖkoWorld ÖkoVision Classic C” ab, der alle problematischen Investitionsgebiete ausschließt. Allerdings geht dies zu Lasten der Rendite: Er verlangt eine jährliche Gebühr von 2,5 Prozent. Auf dem zweiten Rang landete der “Triodos Sustainable Equity R”. Jener erfüllte die Kriterien an einen nachhaltigen Fonds aber bereits nur noch zu 68 Prozent.
Die restlichen der 46 getesteten Investitionsgesellschaften wurden den Ansprüchen so gut wie überhaupt nicht mehr gerecht. Fünf Fonds konnten Kinderarbeit nicht ausschließen und sieben andere konnten beispielsweise nicht versichern, nicht doch in Kriegsgerät zu investieren. Als Fazit bleibt deshalb festzuhalten: Selten genug ist ein Fonds, der sich selbst als nachhaltig bezeichnet, dies auch tatsächlich.