Die Zinsen für Tages- und Festgeld haben sich noch immer nicht erholt. Sie befinden sich seit Jahren im Sinkflug und vermeiden jeden noch so kleinen Anschein einer Zinswende. Beim Tagesgeld erhält man durchschnittlich längst weniger als ein Prozent. Mit Glück findet man eine Offerte, mit der man die Inflationsrate ausgleichen kann. Wie die “Welt” berichtet, wird deshalb eine andere Lösung für gefrustete Anleger immer interessanter: Aktien mit hohen Renditen.
Renditen übersteigen Zinsen deutlich
Auch 2014 übersteigen die meisten Renditen, welche die DAX-Konzerne an ihre Aktionäre ausschütten, die Sparzinsen deutlich. Bei Bayer erhält man beispielsweise für jedes Wertpapier eine Auszahlung von 2,10 Euro. Bei der Münchner Rück sind es sogar 7,25 Euro, die ausgeschüttet werden. Siemens zahlt drei Euro pro Aktie aus. Dies sind umgerechnet mehr als drei Prozent des aktuellen Aktienkurses.
Dividende: Ein Spiel mit dem Feuer?
Die Kritik an der Idee, die Minizinsen durch Dividenden zu ersetzen, lautet: Das Spiel ist riskant. Schließlich kann der Kurs der Aktie so stark einbrechen, dass man mehr verliert als man durch die Gewinnausschüttung bekommen hat. In der Börsensprache gibt es sogar einen Fachbegriff hierfür: Er heißt Abschlag – der Kurs knickt an dem Tag, an dem die Dividenden ausgezahlt werden, stark ein.
Grundsätzlich muss sich allerdings niemand davon aus dem Konzept bringen lassen. Didivendenjäger müssen die Aktien erst am Vortag vor der Hauptversammlung kaufen. In der Regel normalisiert sich der Kurs nach dem Abschlag innerhalb weniger Tage wieder. Es ist nicht notwendig, zum mittel- oder langfristigen Anleger zu werden. Da die Börse aber auch ein Glücksspiel ist, sollte man sich mit jedem Fall individuell auseinandersetzen, bevor man aktiv wird.