Seit Jahren sind die Zinsen, die man für ein Tagesgeld-Konto bekommen kann, längst nicht mehr auf dem Niveau, welches die Sparer bis 2008 gewohnt waren. Wer Glück hat, bekommt derzeit noch den Inflationsausgleich. Allerdings fehlt es an geeigneten Alternativen. Wie das “Handelsblatt” berichtet, parkten Ende 2013 deshalb 908 Milliarden Euro auf deutschen Giro- und Tagesgeld-Konten. Die “Wirtschaftswoche” zeigt, dass es für flexible Sparer durchaus einen Ersatz für das Tagesgeld geben kann: Kurzfristige Anleihen.
Der Fünf-Jahres-Vergleich
Um den Mehrwert der (Unternehmens-)Anleihen zu beweisen, erstellen die Experten der Zeitung einen Fünf-Jahres-Vergleich. Für das Tagesgeld gab es in diesem Zeitraum etwas mehr als zwei Prozent Zinsen jährlich. Wer stattdessen der Großhandelskette Metro, die finanziell robust ausgestattet ist, sein Geld für diesen Zeitraum geliehen hätte, wäre ganz anders belohnt worden: Mit mehr als sieben Prozent Zinsen im Jahr. Natürlich hätte für fünf Jahre ein erhebliches Insolvenz-Risiko bestanden – dieses existiert hingegen für kurzlaufende Anleihen, die nur wenige Monate oder ein Jahr währen, so gut wie nicht.
Und auch hier kann man nach wie vor lukrative Zinsen erhalten: Üblich sind jährliche Gutschriften von vier Prozent. Der Wert der Kurzläufer schwankte in den vergangenen fünf Jahren übrigens so gut wie überhaupt nicht. Selbst Personen, die frühzeitig ausgestiegen, erlitten einen Verlust von maximal 2,24 Prozent.
Anleihen machen unabhängig von den Banken
Ein weiterer Vorteil ist nach Sicht der Experten der “Wirtschaftswoche”, dass man sich mit den Anleihen frei von seiner Bank mache, man müsse sich so nicht mehr über Zinssenkungen und ähnliches ärgern. Zudem könnte auf diese Weise eine Zinswende bei den Geldhäusern erreicht werden. Würden nur genügend Leute ihre Sparguthaben abziehen und in Anleihen investieren, könnten die Banken gar nicht anders, als die Zinsen auf das Tages- und Festgeld zu erhöhen, um auf diese Weise konkurrenzfähig zu bleiben.