Es gibt unzählige Wege, sein Geld anzulegen. Gerade in Zeiten knapper Zinsen sind immer mehr Menschen dazu bereit, die bekannten, jedoch ausgetrampelten Pfade Tages- und Festgeld zu verlassen, um sich Investitionsmöglichkeiten mit höheren Renditechancen zuzuwenden. Die Experten Dirk Wohleb und Dörte Jochims vom “Handelsblatt” haben deshalb einige Grundregeln für die Geldanlage zusammengestellt, die als Kompass in dem neuen Terrain dienen sollen.
Ohne Plan keine Rendite
Die einfachste Regel für die Geldanlage lautet: Vermögensaufbau braucht Planung. Bevor auch nur ein Cent investiert werden kann, müssen deshalb Taschenrechner und Bleistift gezückt werden. Nun gilt: Geldanleger müssen stets flüssig bleiben. Wer zu viel investiert und deshalb einen Kredit aufnehmen muss, macht unter dem Strich einen Verlust. Folgende Fragen sind zu beantworten:
- Welche Einnahmen stehen an und welche Ausgaben sind zu erwarten?
- Sind bereits Polster eingeplant, falls es zu unvorhersehbaren Mehrausgaben kommen kann?
- Ist man für den Fall abgesichert, dass die eigene Einkommensbasis entfällt – z.B. durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder Risikolebensversicherung?
- Existiert ein Notgroschen von zwei bis drei Monatsgehältern, der einen im Notfall durch eine Krise begleiten kann?
Sicherheit gewinnen: Sparplan statt blinder Investition
Erst, wenn diese Fragen alle zufriedenstellend beantwortet wurden, sollte man tatsächlich Geld anlegen. Hierbei gilt, dass langfristige Sparpläne sicherer sind als blinde Investitionen, die kurzfristig hohe Renditen versprechen. Private Anleger brauchen vor allem eins: Geduld – denn nur so kann sich der Zinseszinseffekt voll auswirken. Ein Beispiel: Möchte man 25.000 Euro ansparen und hat 40 Jahre Zeit, reicht es, monatlich 17 Euro abzuzweigen. Für 20 Jahre müsste man 62 Euro investieren. Aus Sicherheitsgründen sollte man allerdings nicht den kompletten Betrag, der einem zur Verfügung steht, nur auf eine Karte setzen, sondern zwei oder drei Sparplänen vertrauen.