Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2013 laut Statistischem Bundesamt um 0,7 Prozent gewachsen. Das Plus fiel damit deutlich größer als erwartet aus. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte vor der Bekanntgabe der Zahlen Ökonomen befragt, die bestenfalls ein Wachstum von 0,6 Prozent vorhergesagt hatten. Als Gründe für die starke Konjunktur gelten die größeren Konsumausgaben der Verbraucher, die wachsenden Investitionen des Staates sowie die “witterungsbedingten Nachholeffekte”. Wegen des ungewöhnlich langen Winters hatte vor allem die Baubranche wichtige Ausgaben bis in das zweite Quartal geschoben, die sonst üblicherweise bereits in den Monaten Januar bis März getätigt worden wären.
Frankreich wächst um 0,5 Prozent
Auch die zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone befindet sich wieder auf Wachstumskurs. Nach sechs Quartalen in Folge, in denen die französische Konjunktur rote Zahlen schreiben musste, vermeldete das Nachbarland ein Plus von 0,5 Prozent in den Monaten April bis Juni. Frankreichs Wirtschaftsminister Pierre Moscovici erklärte, die jüngsten Zahlen seien ein “ermutigendes Zeichen”.
“Insee”, die Statistikbehörde des Landes, geht davon aus, dass die Wirtschaft für das ganze Jahr ein Wachstum von 0,1 Prozent erreichen wird. Dies würde selbst dann noch gelingen, wenn Frankreich im dritten und vierten Quartal lediglich eine Null bei der Konjunktur erreiche.
Europa verlässt die Rezession
Auch die Euro-Zone insgesamt konnte dank der starken Zahlen vor allem aus Deutschland die Rezession hinter sich lassen. Unter dem Strich steht für die Währungsgemeinschaft laut “Eurostat” ein Plus von 0,2 Prozent. Getragen wird dies aber auch dadurch, dass sich langsam auch die Krisenländer erholen.
Die italienische Wirtschaft schrumpfte noch um 0,2 Prozent und die spanische um 0,1 Prozent. Beide Zahlen waren deutlich weniger schlimm als befürchtet. Der Euro stieg als erste Reaktion auf die positiven Zahlen innerhalb weniger Stunden von 1,3253 US-Dollar auf 1,3375 US-Dollar.