Frankreich verliert Spitzen-Rating – Finanzminister beraten über Griechenland

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Moody's: Frankreich hat sein Top-Rating verlorenDie amerikanische Ratingagentur Moody’s hat Frankreich die Spitzenbewertung AAA entzogen und das Land auf AA+ heruntergestuft. Den Ausblick beließen die Analysten zudem auf “negativ”. Dies bedeutet, Frankreich droht eine weitere Herabstufung innerhalb von 90 Tagen. Moody’s folgt damit dem Beispiel von Standard & Poor’s, das diesen Schritt schon vor Monaten vollzogen hat. Lediglich die Ratingagentur Fitch, die stark französisch geprägt ist, gesteht den Franzosen noch das begehrte “Triple A” zu.

Reformstau und gestiegene Risiken führen zur Herabstufung

Moody’s nannte als Begründung für die Herabstufung Frankreichs vor allem den massiven Reformstau im Land. Die “Grande Nation” wird vermutlich auch im kommenden Jahr nicht die Verschuldungsgrenze von drei Prozent des BIP einhalten können. Zudem kämpft das Land mit einer Staatsquote von 57 Prozent und einer massiven Bürokratie. Beamte haben nicht selten Urlaubsansprüche von bis zu vier Monaten. Moody’s warnte die Regierung von Präsident Francois Hollande, es werde dem Land auch die zweitbeste Note entziehen, sollten es die Franzosen nicht schaffen, den massiven Reformstau aufzulösen.

Zugleich sehen die Analysten Frankreich auch durch die massiven Risiken in Südeuropa unter Druck. Das Land und die französischen Banken würden bei einem weiteren Schuldenschnitt für Griechenland, der immer wahrscheinlicher wird, hart getroffen und dies werde massive Auswirkungen auf die Zahlungsfähigkeit Frankreichs haben, so Moodys. Kaum ein Land hat während der ursprünglichen Finanzkrise im Jahr 2008 mit so viel Geld die Banken gerettet wie die Franzosen. Der Staat ist noch immer in zahlreichen Geldhäusern engagiert. Sollte er in Zahlungsschwierigkeiten geraten, könnte dadurch das gesamte Finanzsystem ins Wanken kommen.

Finanzminister beraten über Griechenland

Aus diesem Grund ist Frankreich genau wie Deutschland gegen einen Schuldenschnitt für Griechenland. Während die Bundesrepublik aber den Griechen durch eine Umschuldung mehr Zeit verschaffen möchte, machen sich die Franzosen für ein drittes Hilfspaket und die Einführung von Eurobonds stark. Am heutigen Dienstag werden die Euro-Finanzminister in Brüssel über die konkrete Strategie beraten.

Ziel ist es, den Griechen zwei Jahre mehr Zeit zu verschaffen, um einen Schuldenstand von 120 Prozent des BIP zu erreichen. Der IWF und zahlreiche Wirtschaftsexperten drängen auf einen Schuldenschnitt der öffentlichen Gläubiger, denn andernfalls sei dieses Ziel nicht zu erreichen. Deutschland würde in diesem Fall 33 Milliarden Euro verlieren.

Autor: Oliver Böhm
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