Das weltgrößte soziale Netzwerk Facebook ist erfolgreich an die Börse gegangen. Die Verantwortlichen des erst acht Jahre alten Unternehmens gaben Aktien zu einem Stückpreis von 38 US-Dollar aus und nahmen dadurch insgesamt 18,4 Milliarden Dollar ein. Facebook gelang damit der drittgrößte Börsengang der Geschichte und der erfolgreichste, den je ein Technologieunternehmen überhaupt geschafft hat. Der Börsenwert des Unternehmens wird auf 104 Milliarden Dollar taxiert. Sein Wert ist damit beispielsweise größer als der der Computerhersteller Dell und Hewlett-Packard zusammen.
Neun Mal stärker als Google
Am heutigen Freitag wird die Facebook-Aktie zum ersten Mal regulär an der US-Technologiebörse Nasdaq gehandelt. Experten erwarten dabei, dass der Kurswert des sozialen Netzwerks noch einmal um wenigstens 50 Prozent in die Höhe springen dürfte. Jeder Wert, der sich unter dieser Marke bewege, sei eine Enttäuschung, heißt es einstimmig von den Analysten.
Wie singulär der Börsengang von Facebook bereits jetzt ist, zeigt sich, wenn man ihn mit dem von Google vergleicht. Die Suchmaschine konnte, als sie an die Börse ging, gerade einmal zwei Milliarden Dollar erlösen. Das soziale Netzwerk startete also neun Mal stärker als der Internetgigant im Jahre 2004.
Zweifel am Geschäftsmodell
Eine derart starke Performance Facebooks war zugleich jedoch auch eine Überraschung, denn die Geschäftszahlen des Unternehmens sind zwar ungebrochen ansprechend, doch erst kürzlich musste das soziale Netzwerk zum ersten Mal seit zwei Jahren einen sinkenden Umsatz im Vergleich zum Vorquartal einräumen. Von Januar bis März nahm Facebook etwa eine Milliarde Dollar ein – in den drei Monaten zuvor flossen noch 1,3 Milliarden auf die Konten des Unternehmens.
Fast zeitgleich erklärte der amerikanische Autobauer General Motors, dass er künftig keine Anzeigen mehr bei Facebook schalten würde, dies sei einfach nicht effektiv genug. Warum, untermauert eine aktuelle Untersuchung der SEO-Agentur Wordstream: Nach deren Ergebnis ist eine Anzeige bei Google zehnmal so wirksam wie bei Facebook. Selbst ein durchschnittliche Bannerwerbung sei noch doppelt so effektiv wie eine Werbeanzeige in dem sozialen Netzwerk.