Moody’s stuft sechs Euro-Staaten herunter

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Moody'sDie Ratingagentur Moody’s hat die Benotung der Kreditwürdigkeit von sechs Euro-Staaten heruntergesetzt. Portugal, Italien, Slowenien, die Slowakei und Malta wurden um je eine Note heruntergestuft, während die Spanier gleich zwei Notenstufen verloren.  Allerdings haben mit Ausnahme Portugals noch immer alle betroffenen Staaten eine “gute” bis “befriedigende” Benotung. Deutschland behielt genau wie Luxemburg und die Niederlande seinen Bestwert AAA und auch der Ausblick ist nach Einschätzung der US-Ratingagentur diesbezüglich weiterhin “stabil”. Gleiches gilt für den Euro-Rettungsfonds EFSF, den Moody’s Konkurrent Standard & Poor’s heruntergestuft hatte.

Frankreich, Großbritannien und Österreich müssen bangen

In einem anderen Punkt ist Moody’s dem Konkurrenten allerdings zumindest auf halbem Weg gefolgt. Zwar dürfen Frankreich, Großbritannien und Österreich vorerst noch ihre Spitzenbenotung behalten (S&P stufte die Franzosen und Österreicher herunter), allerdings drehte die Ratingagentur den Ausblick auf “negativ”, was bedeutet, dass man bei Moody’s mit einer mehr als 40-prozentigen Wahrscheinlichkeit davon ausgeht, dass die betroffenen Länder bald heruntergestuft werden.

Interessant dabei ist, dass nun auch Großbritannien, obgleich selbst nicht Mitglied des Euro, ebenfalls seine Spitzennote verlieren könnte. Moody’s sieht das Vereinte Königreich von “den Schocks aus dem Euro-Raum” mit erfasst, zudem haben die Experten Zweifel an der Fähigkeit der britischen Regierung, das eigene Schuldenproblem in den Griff zu bekommen.

Kein Vertrauen in die Euro-Rettungspläne

Der Grund für die Herabstufungen sei die Schuldenkrise in den Euro-Staaten, erklärt Moody’s seine Neu-Bewertungen der sechs Staaten. Es sei noch immer nicht klar, wie und ob die aktuellen Probleme überhaupt gelöst werden können. Die betroffenen Staaten seien durch die Euro-Krise erheblichen finanziellen und volkswirtschaftlichen Risiken ausgesetzt, zudem verschlechterten sich auch die wirtschaftlichen Aussichten zunehmend. Darunter litten die Finanzmärkte, die aus diesem Grund für weitere Schocks sorgen könnten.

Die Euro-Zone müsse erhebliche Anstrengungen unternehmen, um der Krise endlich Herr zu werden. Früher ging man davon aus, dass es nach Herabstufungen für die Staaten teurer werde, sich Geld zu leihen. Inzwischen scheint diese Regel allerdings nicht mehr zu gelten: Italien bekam beispielsweise ebenso wie die USA nach einer Herabstufung sogar günstigere Kredite als zuvor.

Autor: Thomas Krafft
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