Schatzbriefe, Bundesobligationen und Finanzierungsschätze werden bei Privatkunden immer unbeliebter. Im Jahr 2011 steuerten private Anleger nach einem Bericht der “Berliner Morgenpost” gerade noch 0,7 Prozent zur Schuldenfinanzierung des Bundes bei. Das Finanzministerium ist damit weit von der eigenen Zielmarge entfernt, drei bis fünf Prozent der staatlichen Schuldenfinanzierung über Gelder von Privatkunden einzunehmen. Die Deutschen tragen ihr Geld mittlerweile lieber zur Bank, um es dort in der Form von Tagesgeld anzulegen.
Die Tagesgeldargumente: Höhere Zinsen und einfachere Anmeldung
Diese Entwicklung mag überraschen, denn bis vor einigen Jahren gehörten Investments in staatliche Schuldpapiere zu den beliebtesten Anlageformen der Deutschen. Doch dies hat sich aus zwei Gründen geändert. Zum einen ist der Zinsertrag zu niedrig. Ein Bundesschatzbrief bringt durchschnittlich eine Rendite von 1,0 Prozent, bei Finanzierungsschätzen liegt der Zinsgewinn bei nur noch 0,1 Prozent. Diese Werte sind für private Anleger, die mit dem Tagesgeld 2,5 Prozent und mehr an Zinsen einstreichen können, nicht interessant.
Zudem hat die Regierung den Ankauf von staatlichen Schuldpapieren auch noch erschwert. Aufgrund des neuen Geldwäsche-Gesetzes müssen beglaubigte Nachweise über den Geburtsort und die Staatsangehörigkeit bei der Finanzagentur vorgelegt werden. Ein Tagesgeldkonto kann in den meisten Fällen problemlos online eröffnet werden. Auch das Sicherheitsargument greift nicht mehr wie in früheren Tagen. Durch die Krisen der letzten Jahre wissen die Menschen, dass der Staat bis zu einer Höhe von 100.000 Euro auch für ihr Tagesgeld einsteht. Mehr Geld haben Privatpersonen ohnehin kaum angelegt.
Die aktuell besten Tagesgeldangebote
Den aktuell besten Zinssatz auf das Tagesgeld erhält man derzeit von der DAB Bank, welche die Einlage mit 2,75 Prozent veredelt. Auf dem Silberrang folgt die Bank of Scotland. Bei ihr dürfen die Kunden mit einem Zinsgewinn von 2,70 Prozent rechnen. Bronze geht momentan an die BMW Bank. Das Geldhaus offeriert mit im Moment 2,70 Prozent den gleichen Zinssatz wie die Bank of Scotland.