Deutsch-amerikanische Börsenfusion vor dem Aus – Deutsche Wirtschaft boomt

Bildquelle: ftd.de

Die geplante Fusion der deutschen und der amerikanischen Börse droht zu scheitern. Durch den Zusammenschluss würde die größte Börse der Welt entstehen, die auf dem europäischen Derivatenmarkt ein Monopol hätte. Aus dem Grund möchte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia die Fusion laut der Nachrichtenagentur “AP” stoppen. Seine Mitarbeiter hätten bereits ein Ablehnungsschreiben verfasst und an die restlichen Kommissionsmitglieder verschickt, heißt es. Demnach seien die Zugeständnisse der beiden Unternehmen nicht weit genug gegangen.

Knackpunkt war das Termingeschäft, bei dem man auf Kurse wetten kann. Gemeinsam hätten die deutsche und amerikanische Börse durch ihre Tochterbörsen Eurex und Liffe eine fast unangreifbare Macht, weshalb sie nicht bereit waren, diesbezüglich Verkaufszugeständnisse an Almunia zu machen, um ihre Marktmacht auf diese Weise etwas abzumildern. Angeblich haben sie nun eine Frist bis zum 9. Februar 2012 bekommen, diese Haltung zu überdenken.

Almunia kann Fusion nicht alleine stoppen

Wie groß die Gefahr des Scheiterns der Fusion wirklich ist, bleibt aber unklar. Denn der spanische Wettbewerbskommissar kann die Pläne nicht alleine stoppen, sondern braucht dafür eine Mehrheit in der Kommission. Dies bedeutet, von den 27 Mitgliedern müssen mindestens 13 mit Almunia votieren, um die Zusammenschluss-Pläne zum Scheitern zu bringen. Ob der Spanier diese Mehrheit erreichen kann, wird hinter den Kulissen bezweifelt, denn angeblich soll auch Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem Gedanken spielen, zugunsten der Fusion einzugreifen.

Drei Prozent Wachstum: Deutschland übertrifft Erwartungen

Gute Nachrichten ereilen die Kanzlerin unterdessen vom Bundesamt für Statistik. Dieses hat errechnet, dass die deutsche Wirtschaft im Jahr 2011 um rund 3,0 Prozent gewachsen ist. Die Bundesrepublik übertraf damit Erwartungen, die mit einer Zwei vor dem Komma gerechnet hatten. Zeitgleich sank das Staatsdefizit auf 1,0 Prozent (27 Milliarden Euro).

Deutschland hält damit erstmals seit drei Jahren wieder den Euro-Stabilitätspakt ein, der eine maximale Verschuldung von 3,0 Prozent gestattet. Deutlich schlechter könnte es aber in diesem Jahr laufen. Für die erste Jahreshälfte sagen einige Experten eine Rezession voraus.

Autor: Andreas Szalay
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