Die amerikanische Ratingagentur Fitch hat die Bonität fünf europäischer Großbanken heruntergestuft. Die betroffenen Geldinstitute sind Credit Agricole, Banque Federative du Credit Mutuel, Danske Bank, OP Pohjola Group sowie die Rabobank. Als Begründung für diesen Schritt nannten die Experten von Fitch die schwierige Lage am Finanzmarkt und das verlangsamte Wirtschaftswachstum in der Eurozone, was sich indirekt negativ auf die Geschäfte der Banken auswirken werde.
Frankreich bangt vor dem Urteil von Standard & Poor’s
In den kommenden Tagen könnte es zu weiteren Herabstufungen kommen. Insbesondere Frankreich blickt dabei angsterfüllt in Richtung von Standard & Poor’s. Die weltgrößte Ratingagentur hatte vor einigen Tagen den Ausblick für die Bonität von 15 der 17 Eurostaaten auf “negativ” gedreht und möchte in den kommenden Tagen über konkrete Herabstufungen entscheiden. Als fast sicher gilt es dabei, dass die Franzosen ihre Topbenotung AAA abgeben müssen.
Gerüchteweise soll S&P dabei sogar mit dem Gedanken spielen, die französische Bewertung gleich um zwei Notenstufen zu senken. In Europa formiert sich bereits jetzt massiver Widerstand gegen einen solchen Schritt. So erklärte beispielsweise EZB-Ratsmitglied Christian Noyer im Gespräch mit der Zeitung “Le Telegramme de Brest”, ein Downgrade Frankreichs sei nicht gerechtfertigt.
Amerikaner lassen europäische Banken fallen
Das Misstrauen in die europäischen Finanzmärkte und die Zahlungsfähigkeit der Staaten der Eurozone wird dennoch mit jedem Tag größer. So berichtet die “Financial Times”, dass die US-Amerikaner derzeit ihre Gelder in bislang unbekannter Höhe aus den Banken der EU abziehen. Allein im letzten halben Jahr habe sich die Einlagenhöhe der entsprechenden Geldhäuser in den USA um ein Viertel oder konkret 291 Milliarden US-Dollar reduziert, heißt es. Die Daten stammen laut Quelle von der US-Notenbank Fed.
Das Verhältnis europäischer Banken zu amerikanischen Kunden ist ohnehin schon getrübt. Bereits gestern machte die Meldung die Runde, dass die europäischen Banken im EU-Raum Tausenden von amerikanischen Kunden kündigen, weil die Verwaltungskosten für die Institute aufgrund der jüngsten amerikanischen Gesetzgebung zu teuer geworden sind.