EBA: Deutschen Banken fehlen 13,1 Milliarden Euro

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Die europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA hat am heutigen Donnerstagabend bekannt gegeben, wie groß die Finanzierungslücke der 70 Großbanken des Kontinents ist, um auf die harte Kernkapitalquote von neun Prozent zu kommen, die ab Mitte des nächsten Jahres vorgeschrieben ist. Bislang genügte den Finanzinstituten diesbezüglich eine Quote von 2,5 Prozent.

Sechs deutschen Banken fehlen 13,1 Milliarden Euro

Den Finanzierungsbedarf hatte die EBA vor einigen Wochen in einem Blitzstresstest ermittelt. Dabei testete sie auch 13 deutsche Banken, von denen sieben Geldhäuser die Prüfung bestanden. Keine Kapitallücke schließen müssen die Hypo Real Estate, Deka, HSH Nordbank, Bayern LB, LB Berlin, WGZ-Bank und zur allgemeinen Überraschung auch die Landesbank Baden-Württemberg.

Durch den Stresstest gefallen sind dagegen die Commerzbank, Deutsche Bank, Nord LB, Helaba, DZ Bank und West LB, die in den kommenden Wochen einen Plan der bei der EBA einreichen müssen, wie sie die Lücke von insgesamt 13,1 Milliarden Euro schließen wollen. Die große Hürde hat dabei die Commerzbank zu überspringen, ihr fehlen laut Bankenaufsichtsbehörde 5,3 Milliarden Euro.

Das zweitgrößte Loch besteht bei der Deutschen Bank, die 3,2 Milliarden Euro finden muss. Auf den Plätzen drei und vier folgen Nord LB und Heleba, denen 2,5 Milliarden bzw. 1,5 Milliarden Euro fehlen. Die DZ benötigt 353 Millionen Euro, während der Kapitalbedarf der West LB mit 224 Millionen Euro überraschend gering ausgefallen ist.

Europäische Banken brauchen 114,7 Milliarden

Insgesamt fällt der Kapitalbedarf der deutschen Banken doch deutlich höher als erwartet aus. Im Sommer spekulierten die Experten noch von einer Summe von fünf Milliarden Euro, die den deutschen Geldhäusern fehlte. Zuletzt war von zehn Milliarden Euro die Rede. Mit dem jetzigen Wert haben die Finanzinstitute der Bundesrepublik im Vergleich aller Eurostaaten den viertgrößten Kapitalbedarf.

Insgesamt müssen die europäischen Banken eine Lücke von 114,7 Milliarden Euro schließen. Allein Griechenland fehlen rund 30 Milliarden. Auf Rang zwei folgt Spanien, wo die Banken eine Lücke von 26,1 Milliarden Euro zu schließen haben. Auf dem dritten Platz liegt Italien. Den hiesigen Geldhäusern fehlen 15,3 Milliarden. Frankreich liegt auf Platz fünf. Den dortigen Banken fehlen 7,3 Milliarden Euro.

Autor: Andreas Szalay
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