EU-Kommission warnt vor Rezession – Banken bestätigen schlimme Befürchtungen

Bildquelle: guardian.co.uk

Die EU-Kommission befürchtet, dass Europa in eine Zeit der Rezession eintreten könnte. Diese Gefahr bestehe, erklärte Wirtschaftskommissar Olli Rehn bei der Vorstellung des Herbstgutachtens in Brüssel. Im vierten Quartal erwarte man ein negatives Wachstum von 0,1 Prozent. Für das erste Quartal 2012 hoffe man auf 0,0 Prozent. Wenn das Wachstum in zwei Quartalen hintereinander negativ ausfällt, sprechen die Wirtschaftswissenschaftlicher von einer Rezession. Für das Jahr 2012 insgesamt seit mit einem Wachstum von 0,5 Prozent zu rechnen, so Rehn weiter. Die Konjunkturerwartung der Bundesrepublik bezifferte er auf 0,8 Prozent.

Banken erleben Gewinneinbrüche

Besonders der Finanzsektor zeichnet für die schwachen Wachstumserwartungen verantwortlich. Die europäischen Banken geben in diesen Tagen ihre Zahlen für das dritte Quartal bekannt. Viele von ihnen müssen zum Teil deutliche Gewinneinbrüche vermelden. So verringerte sich der Gewinn der französischen Credit Agricole um zwei Drittel, das Geldhaus musste rund 640 Millionen Euro auf griechische Staatsanleihen abschreiben.

Die Helaba (Landesbank Thüringen-Hessen) machte im dritten Quartal einen Vorsteuergewinn von 38 Millionen Euro und nahm damit ebenfalls wesentlich weniger als in den ersten beiden Quartalen ein. Das Finanzinstitut schrieb die Hälfe seiner griechischen Staatsanleihen ab. Sie hält jedoch trotzdem an ihrem Gewinnziel von einem zehnprozentigen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr fest.

Amerikanische Banker müssen um Boni zittern

Kaum besser als ihren europäischen Kollegen geht es in diesen Tagen den Wall Street-Bankern. Nach einer Studie der Unternehmensberatung Johnson Associates sei die schwächste Boni-Saison seit Ausbruch der ursprünglichen Krise 2008 zu erwarten. Gegenüber dem Vorjahr würden die Extra-Zahlungen um 20 bis 30 Prozent zurückgehen. In den USA machen die Boni einen Großteil des Gehalts der Manager aus.

Zum Beginn des Folgejahres erarbeiten die Finanzinstitute ihre Jahresabschlusszahlen. Nach diesen richtet sich die Höhe der Boni, was bedeutet, dass die US-Banken das schwächste Jahr seit Ausbruch der Krise erwarten. Wie sehr die Boni das Gehalt der US-Banker beeinflussen, zeigt das Beispiel von Jamie Dimo. Der Chef von JP Morgan Chase bekommt ein Festgehalt von einer Million US-Dollar – insgesamt verdiente er im letzten Jahr jedoch 20 Millionen Dollar.

Autor: Oliver Böhm
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