Zinsen beim Tagesgeld steigen wieder

Bildquelle: t-online.de

Zahlreiche europäische Banken haben die Zinsen auf ihre Tagesgeldangebote deutlich erhöht. Insbesondere für Kunden, die ihr Geld derzeit nur wenig gewinnbringend angelegt haben, bietet sich deshalb die Chance, über ein lukratives Tagesgeldkonto eine rentablere Anlageform zu finden. Der Zinssatz für das täglich verfügbare Geld ist auf bis zu 2,75 Prozent geschossen.

Zinserhöhung als verspätete Reaktion auf EZB-Entscheidung

Der Entschluss vieler Banken, jetzt die Zinsen für das Tagesgeld zu erhöhen, hänge mit einer Entscheidung der Europäischen Zentralbank zusammen, die eigentlich schon zehn Wochen alt ist, schildert Analyst Max Herbst von der unabhängigen Finanzberatung FMH. Damals schraubte die EZB die Leitzinsen in die Höhe, was die Finanzinstitute dazu anregen sollte, genau das zu tun, was sie “erstaunlicherweise erst jetzt” in die Tat umgesetzt haben – nämlich die Zinsen auf Produkte wie das Tagesgeld zu erhöhen.

Mit Zinssätzen von weniger als einem Prozent müsse sich niemand mehr zufrieden geben. Der Durchschnittszins für das Tagesgeld beträgt derzeit 1,31 Prozent, doch beim richtigen Anbieter ist durchaus auch eine Zwei vor dem Komma möglich.

DAB-Bank und BMW-Bank an der Spitze

Am meisten an der Zinsschraube hat die DAB-Bank gedreht, die 2,75 Prozent Zinsen auf ihr Tagesgeldangebot gewährt. Nur unwesentlich dahinter liegt die BMW-Bank, die 2,70 Prozent zahlt. Ebenfalls lukrativ sind die Angebote der Bank of Scotland und der Credit Europe Bank, die beide aktuell 2,60 Prozent anbieten. Die 11822direkt-Bank als Tochter der Frankfurter Sparkasse verzinst Anlagen in einer Höhe bis zu 500.000 Euro mit 2,25 Prozent.

Selbst die als ausgesprochen umsichtig wirtschaftend bekannte Mercedes-Benz-Bank hat die Zinsen aufs Tagesgeld auf deutlich mehr als ein Prozent erhöht und zahlt jetzt 1,5 Prozent. Ein schneller Abschluss lohne sich, so Herbst. Denn derzeit profitierten die Kunden davon, dass die Banken lieber großzügige Konditionen an die Privatkunden ausschütteten, anstatt untereinander zu handeln. Diese Phase müsse man ausnutzen.

Autor: Oliver Böhm
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