An den weltweiten Börsen ist es zu dem befürchteten “schwarzen Montag” gekommen. Der DAX rutschte kurz nach 16 Uhr unter die psychologisch extrem wichtig Marke von 6.000 Punkten und befindet sich somit auf einem Elfmonatstief. Im Vergleich zum Handelsschluss am Freitag lag der Index fast 4,5 Prozent zurück.
Kaum besser als den Deutschen geht es den Anlegern an den anderen wichtigsten Finanzschauplätzen. Der Dow Jones verlor gleich zu Handelsbeginn 1,6 Prozent und liegt mittlerweile 3,2 Prozent hinter dem Handelsschluss am Freitag. Der Nasdaq liegt sogar 3,9 Prozent zurück. Die Londoner Börse gab um 3,0 Prozent nach, der Nikkei-Index um mehr als zwei Prozent.
Die Gründe für die Turbulenzen an den Börsen
Schuld an der Talfahrt der Aktien am Montag ist nach Ansicht der Experten die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch die Ratingagentur Standard & Poor’s von der Bestnote AAA auf nur noch AA+. Während das amerikanische Finanzministerium darauf beharrt, S&P sei bei der Berechnung ein zwei Billionen Dollar schwerer Fehler unterlaufen, hält die Ratingagentur dagegen, es werde noch sehr lange dauern, bis die USA die Chance hätten, wieder die Bestnote zu erhalten.
In der Folge gaben an den Börsen vor allem die Banktitel nach. Allein die Bank of America verlor 8,2 Prozent, die Citigroup sackte um 4,8 Prozent ab. Doch in Europa sorgen sich die Anleger auch einmal mehr um den Euro und um Italien.
Flucht aus dem Euro – EZB muss Italien retten
Parallel zum Einbruch der Börsenkurse wurde bekannt, dass die Europäische Zentralbank massiv in Italien eingreifen und Anleihen kaufen wird, um das Land zu stützen. Dafür diktierte die EZB den Südeuropäern jedoch einen massiven Sparkurs. Das schwer angeschlagene Vertrauen der Anleger in den Euro nahm durch diese Nachricht einmal mehr Schaden.
Den ganzen Montag war eine gewaltige Kapitalflucht aus der europäischen Gemeinschaftswährung in den Schweizer Franken zu beobachten. Für einen Euro erhält man derzeit noch 1,08 Franken – vor Jahresfrist waren es noch 1,40 Franken. Und eine Besserung ist derzeit nicht in Sicht.