Das Ende der günstigen Baukredite

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Nachdem die Zinsen im September letzten Jahres auf einem Tiefstand waren, sind die durchschnittlichen Zinssätze für Annuitätendarlehen mit zehnjähriger Laufzeit inzwischen wieder von 3,2 auf 4,25 Prozent gestiegen. Nach einer zuletzt wieder leichten Senkung, liegt der aktuelle Durchschnittszins augenblicklich bei etwa 3,95 %. Wer jetzt einen Baukredit beantragen will, sollte langfristig planen.

Experten raten zu Forward Darlehen

Da in Finanzkreisen nicht damit gerechnet wird, dass die Zinsen in absehbarer Zeit wieder günstiger werden, raten verschiedene Experten dazu, sich die aktuellen Konditionen mit einem Forward Darlehen zu sichern. Besonders Bauherren, die bereits ein konkretes Objekt im Auge haben, sowie Anschlussfinanzierer können sich so vor weiteren Zinserhöhungen schützen. Forward Darlehen werden dem Darlehensnehmer erst nach einer bestimmten Vorlaufzeit von bis zu 60 Monaten ausgezahlt. Während der sogenannten Forward-Periode fallen für den Kunden keinerlei Bereitstellungskosten an.

Sinkende Umlaufrendite sorgte zuletzt für leichten Abwärtstrend

Die Zinssätze von Baudarlehen orientieren sich unter anderem an der Entwicklung der Umlaufrendite. Die Umlaufrendite ist dabei ein Spiegelbild der sich am Markt befindlichen festverzinslichen Wertpapiere. In Deutschland sind die Zinsen damit maßgeblich von den Renditen der Bundesanleihen, sowie der als besonders sicher geltenden Pfandbriefen abhängig. Aufgrund der sich verschärfenden Krise in Schuldenländern wie Griechenland oder Portugal, setzen Anleger verstärkt auf die als sehr sich geltenden deutschen Staatsanleihen. Aufgrund der stark steigenden Nachfrage stiegen die Kurse deutlich an, was gleichzeitig zu einem Sinken der Umlaufrendite geführt hat. Davon beeinflusst, sanken gleichzeitig auch die Zinssätze für Pfandbriefe, mit denen Banken ihre Immobilienkredite refinanzieren. Das Endergebnis sind verhältnismäßig günstige Konditionen bei der Vergabe von Baudarlehen.

Leitzinserhöhungen der EZB wird Zinsen mittelfristig steigen lassen

Der leichte Abwärtstrend durch die sinkende Umlaufrendite dürfte schon bald durch die Leitzinserhöhungen der EZB beendet sein. Die Europäische Zentralbank hatte bereits jüngst den Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,5 % angehoben. Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der Bremer Landesbank, geht davon aus, dass die EZB den Leitzins mittelfristig auf 1,75 % bis 2,0 % anheben wird. Als Reaktion darauf müssen Regierungen für ihre Staatsanleihen höhere Zinsen zahlen, damit die Papiere gekauft werden. Damit steigt dann auch die Umlaufrendite wieder an, was zu einer Verschlechterung der Konditionen bei den Baudarlehen führen wird.

Autor: Thomas Krafft
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