Kapitalerhöhung bei Commerzbank wirkt sich negativ auf Aktienkurs aus

Die Commerzbank will die Rückzahlung der während der Finanzkrise benötigten Staatshilfen durch die Ausstellung von Anteilsscheinen kompensieren. Zum stark vergünstigten Preis von 2,18 Euro werden die Papiere ab sofort ausgegeben, allerdings ist das Bezugsrecht nur für Investoren gegeben, die bereits Commerzbank-Aktien besitzen. Dabei zeichnet sich ein spürbarer Einfluss auf den Kurs der Bestandsaktien ab, vorübergehende Kurseinbrüche von bis zu fünf Prozent waren die Folge. Allerdings sind Finanzexperten sicher, dass der Kurs wieder aufwärts gehen wird, wenn die Kapitalerhöhung abgeschlossen ist. Außerdem werde sich die Rückzahlung der Staatshilfen mittel- und langfristig positiv auf den Aktienkurs auswirken.

Papiere sollen insgesamt 5,3 Milliarden Euro bringen

Die neuen Papiere werden bis zum 6. Juni 2011 zum Preis von je 2,18 Euro ausgegeben, im Vergleich zum Schlusskurs vom vergangenen Freitag (3,95 Euro) sind das satte 45 Prozent weniger. So soll die Commerzbank rund 5,3 Milliarden Euro zur Rückzahlung der Staatshilfen erhalten. Allerdings erhalten nur Investoren den vergünstigten Preis, die bereits Commerzbank-Aktien besitzen. Dabei können bis zum 6. Juni 2011 für je elf alte Aktien zehn neue Papiere erworben werden, Bezugsrechte können bis zum 1. Juni 2011 verkauft werden.

Kapitalerhöhung: Analysten reagieren gelassen auf Kurseinbruch

Finanzexperten und Analysten reagieren gelassen auf den Kurseinbruch von zeitweise bis zu fünf Prozent. Michael Rohr, Analyst bei Silvia Quandt Research, geht davon aus, dass sich der Kurs der Commerzbank-Aktie nach Anschluss der Kapitalerhöhung erholen werde. Matthias Dürr (DZ Bank) gibt eine klare Kaufempfehlung, da die Rückzahlung der Staatshilfen der Commerzbank erlaube, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Eine Vielzahl von Banken, darunter die Deutsche Bank, JPMorgan und Citi, hatten den Erlös aus der Kapitalerhöhung bereits garantiert. Der Verkauf neuer Aktien soll vier Milliarden Euro bringen, weitere 1,3 Milliarden Euro übernimmt der staatliche Bankenrettungsfonds SoFFin.

Insgesamt musste die Commerzbank Staatshilfen in Höhe von 18,2 Milliarden Euro in Anspruch nehmen, unter anderem weil sie die Dresdner Bank während der Finanzkrise von der Allianz erwarb. Bei der Kapitalerhöhung zieht die Allianz voll mit, die Beteiligung des Großaktionärs liegt bei 4,85 Prozent. Anfang April betrug dieser noch 8,3 Prozent, allerdings war die Allianz gegen eine Platzierung der Pflichtwandelanleihen.

Autor: Thomas Krafft
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