Sparkassen-Präsident Haasis sprach seine Worte ohne große Umschweife ganz direkt aus. Durch die von den Bundesregierung eingeführte Staatshaftung für private Banken drohe eine erhöhte Risikobereitschaft bei den Banken. Der eingeführten Bankenabgabe steht Haasis ebenfalls skeptisch gegenüber. In einem Interview sagte der Sparkassen-Präsident, diese führe zur Erhaltung von systemrelevanten Teilen der Banken. Davon hätten im wesentlichen die Großbanken etwas, für sie sei diese Maßnahme ein indirekte Staatshaftung.
Einladung zum Spekulieren
Wenn die großen Banken annehmen können, dass wesentliche Teile durch die schützende Hand des Staates abgedeckt sind, bestehe die Gefahr, dass sie höhere Risiken bei Ihren Invest-Geschäften eingehen, kritisierte Haasis. Nach der Bankenkrise hieß es noch, dass keine Bank je wieder so groß werden dürfe, wie das bei der Lehmann-Bank der Fall gewesen war. Jetzt, zwei Jahre später, zeigt sich, dass die Banken sogar noch größer geworden sind. Haasis merkte an, dass es Banken gibt, deren Jahresbilanzsumme größer ist als das Bruttoeinlandprodukt ihres Heimatlandes. Das sei ein unmöglicher Zustand.
Lehre aus der Krise
Als Lehre aus der Krise sieht die Bundesregierung vor, dass Banken mehr Eigenkapital aufbauen sollen, um Engpässe überbrücken zu können. Dem gegenüber ist der Sparkassen-Präsident Haasis grundsätzlich aufgeschlossen. Doch er weist darauf hin, dass Deutschland bei der Anerkennung stiller Einlagen hart bleiben muss. Bestimmte Eigenkapitalinstrumente werden nicht anerkannt, nur weil sie außerhalb Deutschlands weniger bekannt sind.
Alles in allem sieht Haasis die größte Gefahr darin, dass die Banken zu sorglos mit ihren Geschäften umgehen, wenn sie wissen, dass sie im schlimmsten Fall nur teilweise zur Rechenschaft gezogen werden.