Das derzeitige allgemeine Zinsniveau verleitet die wenigsten Anleger zu Jubelarien. Und ein Ende der von der Europäischen Zentralbank initiierten Niedrigzinspolitik lässt sich noch nicht absehen.
Tagesgeldanleger haben es nicht leicht. Wurden ihnen im vergangenen Jahr noch durchschnittlich 1,9 Prozent geboten, müssen sie sich zurzeit mit 1,1 Prozent im Vergleichsmittel zufriedengeben. Kalkuliert man diese Zinssätze mit der für dieses Jahr erwarteten Inflation, bleibt den meisten Anlegern am Ende so gut wie gar nichts. Es existieren sogar Tagesgeldangebote, die mit einem Zinssatz von 0,2 Prozent werben. Diejenigen Institute, die dennoch Tagesgeldzinsen von 2 Prozent und mehr anbieten, knüpfen ihre Angebote an bestimmte Bedingungen. So können beispielsweise nur Neukunden von diesem Zinsniveau profitieren oder Anleger mit einer Mindesteinlage von 50.000 Euro.
Kleiner Zins kauft Sicherheit
Das Wenige an Zinsen allerdings wird in der Regel mit einer größtmöglichen Sicherheit kompensiert. Und nach den Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre und der weltweit grassierenden Finanzkrise ist den meisten Sparern die Kombination aus gesetzlich gesicherter Anlage und hoher Flexibilität via täglich verfügbaren Einnahmen mehr wert als ein hoher Zinssatz. Dass sich diese Einstellung zurzeit immer durchsetzt, lässt sich auch am schwindenden Interesse für Festgeld-Angebote ablesen. Da auch in diesem Bereich das Zinsniveau nicht sehr viel höher, das Geld aufgrund der Festanlage aber weit weniger leicht verfügbar ist, verlieren die Festgeldofferten der meisten Institute stetig an Attraktivität.
Festgeld keine echte Alternative
Zwar gibt es auch beim Festgeld die berühmten Ausnahmen von der Regel, aber auch bei diesen Angeboten sollte im Vorfeld genau geprüft werden, worauf man sich als Anleger einlässt. In der Regel geht ein Zinsniveau über dem Durchschnitt Hand in Hand mit einem gesteigerten Anlagerisiko. Wer dieses scheut oder vermeiden möchte, der muss sich mit weniger zufriedengeben – soviel ist immerhin sicher!